Saturday 5 March 2016

Day 6 Busan to Osaka

 Goodbye Busan!
Nach einer Woche Südkorea hieß es endlich auf nach Japan. Songyi und ich frühstückten Äpfel, Nüsse und Reiskekse, die getrockneten Mangoscheiben waren leider süßer als ich. Ihr zuvorkommender Vater war so lieb mich zum Flughafen zu fahren (auf dem klassischen Radiosender lief "O mio babbino caro", wovon ich ein bisschen Heimweh bekam) und ich muss sagen, dass ich während meines kurzen Aufenthalts eine zweite Familie in Busan gefunden habe. Meine Gastgeberin und ihr Vater waren sehr zuvorkommend und leider sah ich ihre Mutter nur kurz, da sie schon am Morgen davor nach Seoul fuhr um auf ihre Enkelkinder aufzupassen. Meine erste Couchsurfing Erfahrung hätte nicht besser sein können! Viel zu früh am Flughafen (besser als zu spät) bestellte ich mir noch lecker Ramen bevor es dann mit dem Air Busan Flug auf nach Osaka ging. Der Flugzeugsnack war besser als so manch Sandwich mit Remoulade oder Butter auf europäischen Kurzstreckenflügen und nach einem angenehmen einstündigen Flug mit zwei leeren Plätzen neben mir bin ich endlich in Japan gelandet.
Hello Osaka!
Nach der langen ATM Suche am Flughafen fuhr gut gelaunt mit der Ubahn Richtung Minami Morimachi, der nächstgelegenen Station von meinem AirBnB Guesthouse. Mal wieder war meine Wahl ein Volltreffer, das Zimmer war wunderschön und das ganze Haus war mit viel Liebe eingerichtet. Besonders praktisch war auch das speedy Pocket Wifi, ein kleines Gerät so groß wie ein iPod nano, sehr handlich und überall nutzbar bis der Akku alle ist. Das Badezimmer war typisch japanisch wie ich jetzt in Kyoto gemerkt habe: offene Dusche und süße kleine, aber tiefe Badewanne. Die getrennte Toilette hatte sogar eine immer beheizte Klobrille, was es nicht alles gibt!
Nach einer kleinen Verschnaufpause in meinem Zimmer ging es auch schon los in die Stadt, man will ja keine Zeit verlieren!
Nach ein bisschen wahllosem Umhergewatschel fuhr ich mit meiner Tageskarte von der zentralen Yodoyabashi Station Richtung Shinsaibashi. Osaka an sich hat leider neben den ganzen gläsernen Hochhäusern und der Burg (folgt im nächsten Post) nicht so viel zu bieten für Reisende. Es gibt das nördliche Viertel mit dem rieeeeesen Shopping-Bahnhof und dann noch das südliche Viertel um Shinsaibashi-suji (einer langen überdachten Einkaufsstraße voller Chinesen im Tax Free Shoppingwahn, da japanische Kosmetika und Gesundheitsprodukte einen ziemlich guten Ruf haben) und Namba. In Shinsaibashi angekommen mied ich vorerst die überfüllte Shoppingstraße und machte mich Richtung Amerikamura, einem "amerikanischen" Viertel mit vielen Cafés und Klamottenläden gleich neben der Shinsaibashi-suji. Von allen Seiten hört man laut Hiphopmusik und in den Läden werden hauptsächlich teure Sneakers, Caps, College-, Army- und Bomberjacken verkauft, so stellen sich japanische Jugendliche also die big America vor.
 
Amerikamura
 Shinsaibashi-suji Shopping Street
Dotombori Food Street 
Von Shinsaibashi-suji kommend überquerte ich eine kleine Brücke zur berühmt berüchtigten Dotombori Food Street von Osaka. Ich war auch schon echt hungrig, schließlich war meine letzte Mahlzeit am Flughafen von Busan schon einige Stunden her. Diese belebte Straße führte nach rechts zum Shochikuza Theater und nach links ging es ins japanische Schlemmerparadies. Restaurantschilder und Figuren eiferten um die Wette und letztendlich entschied ich mich in ein Restaurant zu gehen, in dem nicht so viel los war. Dort probierte ich DIE Spezialitäten Osakas: Okominoyaki (Kohlpatty mit wahlweise Fisch, Fleisch, Ei, etc.) und Takoyaki (paniertes Tintenfischbällchen mit ???). Abgesehen davon, dass ich kein großer Fan von Ingwer in Essen (Okominoyaki) bin, war beides super lecker und während des Essens saß an meiner Grillplattenecke noch ein allein reisendes Mädel aus Neuseeland. Vom Aussehen her war sie offensichtlich auch eine Asiatin, aber ich gebe mich auch als Deutsche aus, also nahm ich das einfach so hin. Im Laufe unseres Gesprächs stellte sich noch heraus, dass ihre Eltern auch aus Shanghai kommen und sie wie ich nicht so gut Mandarin, aber dafür Shanghainesisch beherrscht, welch ein Zufall! Weiter Englisch quatschend schlenderten wir noch ein wenig durch die Straßen, ich zeigte ihr Amerikamura, das sie noch nicht besucht hatte, (obwohl sie die letzten 2 Tage nach Dotombori zum Essen kam) und nach kleinen Dessertkuchen und Grüntee Kitkat verabschiedeten wir uns. Für mich ging es dann Richtung Osaka Bahnhof, da ich noch meine Tageskarte ausnutzen wollte. Dort verlief ich mich schrecklich (der Bahnhof ist so groß, da hilft auch kein Googlemaps und Pocket Wifi) und irrte hilflos durch das nicht wirklich Englisch sprechende Osaka. Da fällt mir ein, dass ich davor auf der Shinsaibashi suji noch in einem Sushi Restaurant abgewiesen wurde mit dem Rat "I recommend you to order your food somewhere else", weil es weder ein English Menu, noch Englisch verstehendes Personal hatte. Es ist ja nicht so, dass es in Asien Plastikmodelle von jedem Essen gibt, auf die man einfach zeigen kann, wenn man Essen bestellen möchte. Nach diesem Vorfall und dem Rumgeirre im Osaka Bahnhof waren meine Nerven komplett blank, sodass ich in Minami Morimachi angekommen erst mal Essen gehen musste. Es war Zeit für original Ramen. (Eigentlich wurden sie in China erfunden, aber die Japaner haben sie verbessert, weswegen nun Japan bekannter ist für Ramen.) Hier benutzte ich zum ersten Mal einen Essens-Bestell-Automaten. Die Automaten stehen an vielen Restauranteingängen: man wirft Geld rein, klickt auf das Foto des Gerichts und erhält eine kleine Marke und Wechselgeld. Die Marke gibt man dann einer Bedienung im Restaurant und erhält wie auch in Korea üblich ein heißes, feuchtes Tuch zum Hände sauber machen und eine Tasse Tee, die man beliebig oft selbst auffüllen kann. Gesättigt von meiner Frustfresserei ging es dann zurück in das schöne Guesthouse und ich murmelte mich bei 30° warmen Air Conditioning in mein kuscheliges Bett. - L

Shochikuza Theater
 
 
 
Takoyaki
 
Okominoyaki
Ramen


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